Betreuung von Risikoschwangerschaften
Die Überwachung und Betreuung von Risikoschwangerschaften geht über die normale Vorsorge in der Schwangerschaft hinaus. Es bedarf im Einzelfall einer engmaschigen und intensiven Begleitung z.B. bei eineiigen Zwillingen, mütterlichen Erkrankungen oder kindlichen Besonderheiten.
Wir bieten Ihnen im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachrichtungen wie Chirurgie oder Kinderintensivmedizin eine umfassende Mitbetreung bis zur Geburt an.


Äußere Wendung bei Beckenendlage
Wenn ein Kind zum Ende der Schwangerschaft in Beckenendlage, auch Steißlage genannt, liegt, erfordert dies eine besondere Beratung und Geburtsplanung. Häufig bestehen große Bedenken bezüglich einer Spontangeburt. Eine einfache und erfolgreiche Methode um ein Kind von der Beckenendlage in eine reguläre Schädellage zu drehen ist die sog. Äußere Wendung. Hierbei wird in entspannter Position der Schwangeren das Kind von außen mit den Händen ohne besondere Krafteinwirkung gedreht. Dieses Verfahren hat eine sehr geringe Komplikationsrate (unter 1%) und kann ambulant durchgeführt werden.
Die äußere Wendung wird ab der 37. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Vor der geplanten Wendung wird eine Ultraschall- und Doppleruntersuchung vorgenommen, um die genaue Lage und Versorgung des Kindes zu überprüfen.
Selbstverständlich erfolgt vor einer geplanten Äußeren Wendung in Ruhe eine ausführliche Aufklärung über die Durchführung, die Risiken und die Erfolgsaussichten in jedem individuellen Fall.
Häufige Fragen (FAQ)
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Betreuung von Risikoschwangerschaften und zur äußeren Wendung bei Beckenendlage.
Der Begriff „Risikoschwangerschaft“ wird oft recht allgemein gefasst. Nicht jedes Risiko erfordert eine außergewöhnliche und sehr intensive Überwachung. In bestimmten Fällen gibt es jedoch die Notwendigkeit, die Schwangerschaft engmaschig zu überwachen und pränataldiagnostisch zu begleiten. Dies ist z.B. der Fall bei Mehrlingsschwangerschaften, bei mütterlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck oder bei kindlichen Entwicklungsstörungen oder gestörter kindlicher Versorgung durch die Plazenta. Ihre behandelnde Fachärztin oder Facharzt wird dies im Allgemeinen mit Ihnen besprechen und uns in bestimmten Fällen hinzuziehen.
Die äußere Wendung von Kindern, die am Ende der Schwangerschaft in Beckenendlage liegen, ist eine Möglichkeit, die jedoch nicht zwingend durchgeführt werden muss. Der Vorteil einer erfolgreichen äußeren Wendung ist, dass eine dann mögliche Geburt aus Schädellage der Normalfall ist und damit in allen geburtshilflichen Abteilungen oder als Hausgeburt oder in Geburtshäusern durchgeführt werden kann. Nicht immer ist eine äußere Wendung möglich. Manchmal liegen Kinder schon zu tief im Becken und können nicht mehr gewendet werden, manchmal ist die Fruchtwassermenge zu gering oder es liegen andere Gründe vor, die eine erfolgreiche Wendung verhindern. Die Erfolgsaussicht liegt insgesamt bei ca. 50%
Wir empfehlen eine äußere Wendung von Kindern in Beckenendlage in der 37. Schwangerschaftswoche. Manchmal ist es auch noch später möglich eine äußere Wendung durchzuführen. Das hängt vom individuellen Befund ab.
Eine normale Geburt aus BEL ist möglich und bei sorgfältigem Ausschluss zusätzlicher Risikofaktoren eine gute Alternative zu einer geplanten Kaiserschnittentbindung. Sie sollten sich in ihrer geburtshilflichen Abteilung erkundigen, ob Geburten aus BEL durchgeführt werden. Dies ist nicht in allen Kliniken der Fall, da hierfür eine spezielle Ausbildung des geburtshilflichen Teams erforderlich ist. Wenn die entsprechende Erfahrung vorhanden ist, bedeutet die natürliche Geburt aus BEL kein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind.
Die äußere Wendung ist nicht schmerzhaft. Die Prozedur wird in entspannter, liegender Position der Schwangeren durchgeführt. Der Fetus wird mit sanftem Druck durch die Bauchdecke dazu bewegt, sich zu drehen. Dies kann in Einzelfällen tatsächlich etwas unangenehm sein, da der Fetus sich in der Gebärmutter dreht, schmerzhaft im engeren Sinne ist es aber nicht.
Eine äußere Wendung hat nur sehr geringe Risiken für das Kind und die Mutter, die insgesamt unter 1% liegen. Sie müssen zur äußeren Wendung nicht nüchtern kommen, da die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund von Komplikationen ein Kaiserschnitt gemacht werden muss nur sehr gering ist. Trotzdem führen wir die Wendung im Kreißsaalbereich des Krankenhauses durch, um für den unwahrscheinlichen Fall von Komplikationen ein schnelles Handeln garantieren zu können.
Wenn Sie zur äußeren Wendung in unsere Praxis kommen, bringen Sie bitte ca. 3 Stunden Zeit mit. Inklusive Vorbereitung, CTG vor und nach der äußeren Wendung von jeweils ca. einer halben Stunde und Ultraschalluntersuchung wird diese Gesamtzeit in etwa benötigt. Die eigentliche Wendung des Kindes dauert ca. 5-10 Minuten.
Wenn Sie zur äußeren Wendung zu uns kommen, ist es nicht erforderlich, dass Sie eine Begleitperson mitbringen. Da die Gesamtzeit, die Sie bei uns verbringen jedoch etwas länger ist, kann es für Sie angenehm sein, eine vertraute Begleitperson an ihrer Seite zu haben.
Ja, zur äußeren Wendung bringen Sie bitte eine Überweisung ihrer Frauenärztin oder ihres Frauenarztes mit. Diese Untersuchung bzw. Prozedur ist eine Leistung, die von den Krankenkassen übernommen wird.
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