Pränatal Medizin Bremen

Feindiagnostik in der 22. SSW (Organscreening)

Die ausführlichste Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft, die sog. Feindiagnostik, auch „Organscreening“ oder „großer Ultraschall“ oder „Fehlbildungsultraschall“ genannt, findet in der 20. – 22. Schwangerschaftswoche statt.

Bei dieser Untersuchung wird unter Einbeziehung moderner Techniken wie 3D- und 4D-Sonographie oder Farbdopplersonographie eine sehr genaue Begutachtung des Feten und aller einsehbaren Organsysteme hinsichtlich einer normalen und zeitgerechten Entwicklung durchgeführt. Hierzu gehören insbesondere Gehirn, Herz, Nieren und Harnwege, Wirbelsäule, Extremitäten und Gesicht. Alle gemessenen Werte werden in spezielle Tabellen eingetragen, wodurch eine sehr genaue Überprüfung des Wachstums erfolgen kann.

Ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchung ist die sog. Echokardiographie, eine genaue Untersuchung des Herzens mit speziellen Untersuchungstechniken, wodurch kindliche Herzfehler zu einem Großteil entdeckt bzw. ausgeschlossen werden können.

Die Entwicklung des Kindes ist zum Glück bei über 90% der Schwangerschaften unauffällig und der Ultraschall kann zur Beruhigung der werdenden Eltern beitragen. Bei etwas über 5% aller Neugeborenen findet sich jedoch eine Organfehlbildung. Ist diese vorgeburtlich bekannt, ist dies für das betroffene Neugeborene von großem Vorteil, da die Überwachung der Schwangerschaft sowie die Planung der Geburt und der nachgeburtlichen Versorgung optimal angepasst werden kann. Dies erleichtert dem Kind (und den Eltern) den Start ins Leben.

Wir arbeiten eng mit anderen Fachdisziplinen (wie Kinderärzten, Neonatologen, Kinderkardiologen, Kinderchirurgen und Kinderurologen sowie den Geburtskliniken zusammen um eine optimale Betreuung und Aufklärung im Falle einer Auffälligkeit zu ermöglichen. Ebenso vermitteln wir bei einer eventuellen Konfliktsituation den Kontakt zu verschiedenen Beratungsstellen und Betroffenenverbänden, wenn dies gewünscht ist.

Neben der Darstellung der fetalen Organsysteme werden bei der Feindiagnostik auch die Versorgung des Kindes über die Plazenta (Mutterkuchen) mittels der sog. Dopplersonographie kontrolliert sowie die Fruchtwassermenge und der Gebärmutterhals begutachtet.

Möglichkeiten bzw. Grenzen der Untersuchung

Trotz aller Sorgfalt und hoher Expertise können wir leider nicht garantieren, alle potentiell möglichen Fehlbildungen bei der Feindiagnostik zu erkennen. Erkannt werden können nur Fehlbildungen, die auch sichtbare Auffälligkeiten bewirken und die schon zu dieser Zeit der Schwangerschaft zu erkennen sind. Manchmal führen ungünstige Kindslagen oder ein erhöhter Body-Mass-Index auch zu eingeschränkten Untersuchungsbedingungen.

Selbstverständlich besprechen wir alle Einzelheiten und individuelle Fragen sowie Ergebnisse in Ruhe vor und nach der geplanten Untersuchung.

Wenn es während der Untersuchung möglich ist, drucken wir Ihnen auch gerne ein Bild ihres Kindes zum Mitnehmen aus. Eine Ultraschalluntersuchung ausschließlich zur 3D oder 4D-Darstellung des Feten ist bei uns leider nicht möglich.

Häufige Fragen (FAQ)

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Feindiagnostik in der 22. SSW.

Zu welchem Zeitpunkt sollte die Feindiagnostik durchgeführt werden?

Die Feindiagnostik wird bevorzugt in der 20. – 22. SSW durchgeführt. In diesem Zeitraum sind die Untersuchungsbedingungen besonders gut. Man kann sie jedoch auch zu einem etwas früheren oder zu einem späteren Zeitpunkt durchführen.

Was wird bei der Feindiagnostik genau untersucht?

Bei der Feindiagnostik, auch Organscreening oder Fehlbildungsscreening genannt, wird der Fetus von Kopf bis Fuß untersucht. Es wird standardmäßig die aktuelle Größe des Kindes gemessen und z.B. die Fruchtwassermenge und die Plazenta beurteilt. Außerdem werden alle inneren Organe wie Herz, Nieren, Magen-Darm-Trakt und Gehirn genauestens betrachtet, und auch die Extremitäten, das Gesicht und die gesamte äußere Hülle des Fetus beurteilt. Auch das fetale Geschlecht kann zu diesem Zeitpunkt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestimmt werden.  Die überwiegende Anzahl an Fehlbildungen kann zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen, oder erkannt werden und die werdenden Eltern können in der Regel beruhigt werden.

Wird die Feindiagnostik von der Krankenkasse bezahlt bzw. brauche ich eine Überweisung?

In der Regel erfolgt die Untersuchung im Auftrag ihrer behandelnden Frauenärztin oder Frauenarzt, das heißt mit einer Überweisung und einer bestimmten Fragestellung, z.B. wenn eine Auffälligkeit vermutet wird, es in der Anamnese Besonderheiten gibt, oder Strukturen in der Routineuntersuchung nicht ausreichend dargestellt werden können. Einen Anspruch auf eine Überweisung haben Sie allerdings nicht. Die Untersuchung kann aber auch als Selbstzahlerleistung bei uns in Anspruch genommen werden. Die Kosten betragen z.Zt. für ein Kind € 290,- (für Zwillinge € 350,-)

Wie lange dauert die Untersuchung?

Wir planen für die Untersuchung inkl. Aufklärung, Vorgespräch und Befundbesprechung nach der Untersuchung ca. 30-45 Minuten ein. Bei Zwillingsschwangerschaften die doppelte Zeit.Auch bei sehr vorausschauendem Terminmanagement entsteht mitunter etwas Wartezeit, da wir den Zeitumfang der einzelnen Untersuchungen nicht immer ganz genau vorhersehen können. Die Lage des Kindes oder schwierige Ultraschallbedingungen oder z.B. etwaige Auffälligkeiten können eine Untersuchung mitunter verlängern. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis.

Bekomme ich Fotos oder Videos der Untersuchung mit?

Gerne drucken wir Ihnen während der Untersuchung ein- oder zwei Fotos des Feten zum Mitnehmen aus oder nehmen kurze Videosequenzen auf, die Sie dann im Anschluss an die Untersuchung abfilmen können. Dies kann allerdings nicht garantiert werden, da die Feten nicht immer optimal liegen, um schöne Bilder zu machen.

Darf ich eine Begleitperson und / oder meine Kinder mitbringen?

Gerne können Sie zur Untersuchung eine (oder max. zwei) Begleitperson(en) mitbringen. Auch Kinder dürfen grundsätzlich in die Praxis mitgebracht werden. Bitte bedenken Sie jedoch, dass Kinder v.a. im Vorschulalter oft wenig von der Untersuchung haben und bei Wartezeiten oder unerwarteten Befunden manchmal an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen. Da die Untersuchung zeitaufwendig ist und in einem abgedunkelten Raum stattfindet, ist dies für Kinder zudem oftmals eine befremdliche Situation. Wir bitten Sie daher, für kleinere Kinder eine Begleitperson mitzubringen.

Kann ich bei Ihnen einen 3-D-Ultraschall machen lassen?

Die Feindiagnostik wird, so wie auch andere Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft, vornehmlich als 2-D-Ultraschall gemacht. Die 3D-Technik (im Einzelfall auch 4D) wird als zusätzliche Möglichkeit bei bestimmten Fragestellungen von uns eingesetzt. Sollte sich die Möglichkeit bieten und das Kind gut liegen, machen wir gerne ein 3-D-Bild z.B. vom Gesicht ihres Kindes, das Sie dann mitnehmen können. Dies ist allerdings von der Schwangerschaftswoche, der Lage des Kindes und den allgemeinen Untersuchungsbedingungen abhängig und kann nicht garantiert werden.Eine Ultraschall-Untersuchung ausschließlich als 3-D-Ultraschall („Baby Fernsehen“) ist bei uns nicht möglich und sie ist auch ohne medizinische Fragestellung nicht mehr erlaubt. Dies gilt auch als Selbstzahlerleistung.

Dopplersonographie

Die Dopplersonographie ist ein Verfahren zur Beurteilung der kindlichen Versorgung durch den Mutterkuchen (Plazenta). Mit dem sog. Dopplereffekt lassen sich farblich Blutflüsse und Gefäßwiderstände in verschiedenen Gefäßen der Plazenta und des Feten darstellen und beurteilen. Durch diese Methode können insbesondere Risikoschwangerschaften gut überwacht werden bzw. eine mögliche kindliche Gefährdung frühzeitig erkannt werden.

Die Doppleruntersuchung wird immer in Kombination mit einer Fetometrie (Vermessen des Kindes) bzw. einer Ersttrimesteruntersuchung oder Feindiagnostik erfolgen.

Besteht der Verdacht auf eine kindliche Blutarmut (z.B. durch eine Ringelrötelninfektion) so kann über die Messung der Blutflussgeschwindigkeit der fetale Hb-Wert abgeschätzt werden und das Kind somit überwacht werden.

Häufige Fragen (FAQ)

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Dopplersonographie.

Was ist Dopplersonographie und wofür wird sie angewendet?

Mittels Dopplersonographie wird der Durchfluss in den kindlichen und mütterlichen Blutgefäßen dargestellt. Man kann auf diese Weise z.B. die Versorgung des Kindes durch die Plazenta überprüfen. Insbesondere im ersten Trimester lässt sich auch eine Aussage über das Risiko einer Präeklampsie-Erkrankung im Rahmen der Schwangerschaft treffen.

Wann ist die Dopplersonographie besonders wichtig?

Um die regelrechte Versorgung des Kindes einschätzen zu können ist die Dopplersonographie sehr hilfreich. Auch z.B. bei der Betreuung von Zwillingsschwangerschaften oder zum Ausschluss einer Blutarmut des Feten ist sie eine unerlässliche Methode zur Überwachung der Schwangerschaft.

Ist Dopplersonographie gefährlich für mein Kind oder mich?

Es gibt keine Hinweise, dass bei korrekter Durchführung der Untersuchung für Sie oder Ihr Kind eine Gesundheitsgefahr besteht.

Kontaktieren Sie uns gerne!

Weitere Informationen erhalten Sie über eine telefonische Beratung oder per E-mail.

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